Die Kunst des Auszeit Nehmens

– Warum Time Outs mehr als wichtig sind

Die Zeit ist eine lustige Gesellin. Sie begleitet uns auf Schritt und Tritt. Gehen wir langsam, schlurft sie gemütlich nebenher, rennen wir so schnell wir können, trabt sie munter an unserer Seite mit uns mit. Egal wie schnell oder langsam wir uns bewegen – sie ist allgegenwärtig. Wir können ihr nicht entfliehen.

Aus irgendeinem Grund scheint sie uns voranzutreiben. Vielen von uns ist die Zeit vor allem als Zeitmangel bekannt. Weshalb das so ist, hinterfragen die wenigsten. Wozu auch? Ist der Zeitmangel doch eines der bestimmenden Phänomene unserer Zeit und in den meisten Leben so allgegenwärtig, dass dieser Mangel als selbstverständlich hingenommen wird. Beschäftigt oder im Stress zu sein wird vielerorts sogar als Zeichen von Produktivität und Beliebtheitsgrad (man ist gefragt) interpretiert.

Um mehr des kostbaren Gutes Zeit zu erhaschen, versuchen wir, diese noch mehr zu sparen und zu verknappen – und dies alles in der Hoffnung, einmal wieder mehr Zeit zu haben. Um dann noch mehr Dinge in diese vermeintlich gewonnene Zeitspanne hineinzupacken.

Doch Zeit kann man nicht haben. Niemand kann das. Und mehr Zeit noch viel weniger. Man kann sich jedoch Zeit nehmen.

Unser Lebensstil mag keine Pausen

Unser Lifestyle läuft im Dauer-Rhythmus des Maschinen Zeitalters. Maschinen brauchen keine Pausen – nur genügend Energie. Das ist ihr wesentlicher Unterschied zu den Menschen. Menschen brauchen Pausen, um ihre Energie wiederherzustellen.

Maschinengleich laufen wir immer schneller, um noch mehr erledigen zu können, damit wir irgendwann das Ersehnte erreichen. Doch was das eigentlich ist, wissen wir das überhaupt? Selten. Dafür haben viele keine Zeit. Besser gesagt: sie nehmen sie sich nicht.

Eine Auszeit zu nehmen ist ein mutiger Schritt, denn er bedeutet, im rasend schnellen Tempo der Durch-Ökonomisierung unseres Lebens STOP zu sagen und einmal stehen zu bleiben. Eine Pause zu machen. Sich bewußt aus dem Rennen zu nehmen.

Hier bietet sich die große Chance, endlich aus dem selbst gebauten Karussell auszusteigen, in das man sich täglich aufs neue setzt. Dazu muss man kein Hippie werden und auch nicht in einer Höhle wohnen. Hierbei geht es vielmehr um einen Perspektivenwechsel bzw. ein neues Mindset und keine Revolution gegen das angebliche Establishment.

Was die Bank im Park, das ist die Pause in der Zeit

Im Laufschritt scheint die Welt vorbeizulaufen, jedoch sind wir es, die laufen. Die Pause, das Stehen-Bleiben, das Time Out ist unsere grosse Chance, Dinge neu zu erleben und diese auch bewußt zu begreifen.
Kinder erleben jeden Tag etwas Neues, sie wollen entdecken. Den Frosch, der im Laub sitzt, den Geschmack einer unreifen Birne, das erste Tor beim Fußball spielen, den ersten Kuss. Die Liste könnte ewig weiter gehen.

Doch irgendwann beginnen diese Kinder, als Erwachsene mit dem Entdecken aufzuhören. Sie entscheiden sich, aus welchem Grund auch immer, bereits alles gesehen zu haben und machen es sich in ihrer Komfortzone gemütlich.
Doch ab und zu klopft er an, dieser Gedanke der sagt: War das nun wirklich schon alles? Und wir alle kennen die Antwort. Doch meist machen wir so weiter wie bisher.

Und so laufen viele von uns tagein tagaus, um ihrem Leben mehr Zeit zu geben. Dabei wäre es doch viel klüger, unserer Zeit mehr Leben zu geben, oder?

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